Liebe Jubiläumsgäste
Herzlich willkommen zu unserer Jubiläumsfeier – 30 Jahre „Antifaschistischer Arbeitskreis Detmold“ – 30 Jahre Arbeit einer Bürgerinitiative ist schon ein Grund kurz zurück zu blicken.
Damals bei Gründung des Arbeitskreises 1981 stand genau so wie heute im Mittelpunkt unserer Arbeit das Engagement für mehr demokratische Strukturen, für ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Menschen egal welcher Herkunft und für den Frieden.
Das bedeutet gleichzeitig, dass wir meinen, dass Menschen, die faschistisches Gedankengut verbreiten wollen wie Rassismus, Antisemitismus oder Nationalismus, um nur einige zu nennen, hier kein Raum gegeben werden darf ihre menschenverachtenden Ideen zu verbreiten;
Wir wollen hier keine so genannten national befreiten Zonen, wir möchten nicht, dass es Normalität wird, dass die NPD hier Kinderfeste veranstaltet oder die Feuerwehr eine braune Feier unterstützt.
Damit all dies hier nicht stattfinden kann, dafür haben wir in den letzten dreißig Jahren hier uns engagiert und wir wollen dies auch in den nächsten Jahren noch fortsetzen, allerdings würden wir uns sehr über neue MitstreiterInnen freuen. Unser nächstes Treffen ist am Montag 18.7. um 19.30 Uhr im „Fahrradbüro“, Richthofenstr. 14.
Apropos Fahrradbüro und Treffpunkt unseres Arbeitskreises – in den vergangenen Jahren haben wir uns an vielen unterschiedlichen Orten getroffen:
- Natürlich kurz nach der Eröffnung in der alten Pauline
- Danach in Gemeinderäumen der Kirche in der Martin-Luther-Str.
- Im Dreierkrug
- Dann im ibz in der Elisabethstr.
- Im Büro der Freien Altenhilfe, Lemgoer Str.
- Im Haus für Alle, Am Wall
- Und zuletzt eben im Fahrradbüro
Die hunderte von Veranstaltungen, internationale Nachbarschaftsfeste, Rock gegen Rechts, Stadtrundgänge mit vielen tausenden von BesucherInnen kann ich hier nicht alle aufführen – allerdings habe ich mir willkürlich sechs Beispiele herausgegriffen, zu denen ich jeweils die Plakate mitgebracht habe:
- Das erste Beispiel ist aus dem Jahre 1987; es ruft auf zu einer Demonstration und zu einem Kulturfest in Horn; interessant war an der Aktion, dass viele HornerInnen das erste Mal überhaupt an einer Demonstration gegen Nazis teilgenommen haben und die gesamte Aktion von sehr vielen Gruppen mitgetragen wurde: … Vielen Dank in diesem Zusammenhang allen Menschen, die unsere Arbeit unterstützt haben. Schockiert war ich im Vorfeld: Am Samstag morgen erhielt ich von Neonazis eine Morddrohung.
- Das nächste Plakat von 1988 zeigt, dass wir nun schon seit 23 Jahren Stadtrundgänge auf den Spuren der NS-Zeit in Detmold durchführen – Schulklassen, Jugendgruppen und tausende von Interessierten haben inzwischen dadurch einen anderen Blick auf diese Stadt bekommen. Außerdem warb das Plakat für ein Tagesseminar – Neofaschistische Gruppen in Detmold – und eine Veranstaltung: Flüchtlinge damals – Flüchtlinge heute.
- Lösch nie die Spuren – Frauen leisten Widerstand, so warb das Plakat 1991 für einen gleichnamigen Vortrag und eine Ausstellung, so wie ein Theaterstück zum erfolgreichen Kampf der Lemgoerin Maria Rampendahl gegen ihre Verfolgung als Hexe.
- 1993 wurde zur Demonstration und einem Infoabend zum Erhalt des Asylrechts und gegen eine Grundgesetzänderung in Detmold aufgerufen.
- 2003 organisierten wir eine Veranstaltung mit dem bundesweit bekannten Autor Winfried Wolf zu den Hintergründen des Irakkrieges.
- und 2008 luden wir zu einem der zahlreichen Sonntagsspaziergänge gegen die HDJ in Berlebeck ein.
Allein schon diese kurze Zusammenstellung zeigt, wie vielfältig unsere Aktionen sind.
Es wäre schön, wenn sich einige bereit finden, uns zu unterstützen und mitmachen!
Warum sind einige jetzt schon viele Jahre dabei? Das hat bestimmt mehrere und unterschiedliche Gründe: Beispielsweise die meist nette Atmosphäre unserer Zusammenarbeit, das gute Gefühl so etwas Sinnvolles zu tun, die netten Leute, … und darum hier und heute Euch meinen MitstreiterInnen ein herzliches Dankeschön in Form einer Sonnenblume.
Redebeitrag zum 30-jährigem Jubiläum im Restaurant Petite am 15. Juli 2011