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Hindenburg kein Ehrenbürger mehr! Stadtrat hatte keinen Mut zur Umbenennung der Hindenburgstraße in Hiddesen!

Der “Antifaschistische Arbeitskreis Detmold” hatte beim Rat der Stadt Detmold beantragt Hindenburg die Ehrenbürgerwürde symbolisch ab zu erkennen. Dieser Antrag fand in der Stadtratssitzung am 26.9.2013 eine breite Mehrheit – nur die CDU-Fraktion stimmte dagegen!

Die “Detmolder Alternative” – Wählerinitiative im Rat der Stadt Detmold – hatte die Umbenennung der Hindenburgstrasse beantragt. Leider stimmten die CDU, SPD, FWG und FDP gegen diesen Antrag und dies, obwohl neueste Forschungsergebnisse bestätigen, dass Hindenburg nicht demokratisch gesinnt war und Hitler zur Macht verholfen hat!

Im folgenden dokumentieren wir Ausschnitte aus der Presserklärung zu Hindenburg:

Straßenbenennungen nach Antidemokraten eignen sich in einer demokratischen Gesellschaft nicht als Vorbilder und darum auch nicht als Straßennamen!

Hindenburg blieb Herr über die Entscheidung, Hitler zum Reichskanzler zu ernennen. Niemand hat Hindenburg in diese Entscheidung hineingeredet. Dass Hitler ihm von dritter Stelle aufgedrängt wurde, entbehrt jeder quellenmäßig verbürgten Grundlage.

Hitler erhielt am Tag nach dem Reichstagsbrand die Zustimmung Hindenburgs zu einer Notverordnung, die gravierende Einschnitte in die Verfasstheit des Reiches enthielt. Der Paragraph eins dieses Entwurfs erlaubte die Aufhebung sämtlicher bürgerlicher Rechte und öffnete damit Tür und Tor für eine rücksichtslose Verfolgung politisch Andersdenkender.

Zweifellos profitierte die NSDAP von den Behinderungen der Aktionsfreiheit der politischen Gegner. Durch die Reichstagsbrandnotverordnung waren die Kommunisten in Deutschland vogelfrei geworden. Die SPD war Zielscheibe staatlicher Unterdrückung und der Attacken der SA.

Für Hindenburg bedeutete die Wahl vom 5.März 1933 eine entscheidende Zäsur: Der Reichstag fiel als Gegengewicht zu der vom Reichspräsidenten eingesetzten Regierung faktisch aus und aufatmend konstatierte der Reichspräsident, dass „jetzt ein für allemal mit der Wählerei Schluss sei.“

Mit dem Inkrafttreten des Ermächtigungsgesetzes am 24.März 1933 war nicht nur der Reichstag zu einem bloßen Akklamationsorgan herabgesunken. Hitler brauchte auch den Reichspräsidenten nicht mehr, um die gewünschte Gleichschaltung durchzuführen. Damit hatte Hindenburg aus eigenem Antrieb die Präsidialgewalt entwertet und seine Amtsautorität an Hitler abgetreten.

Dass im Verlauf des Sommers 1933 alle Parteien bis auf die NSDAP verboten oder aufgelöst wurden, stellte (Hitler)aus Sicht des Reichspräsidenten ein glänzendes Zeugnis aus. Am Jahresende 1933 zog Hindenburg Bilanz: „Es war ja immer meine Meinung, dass das Heil für Deutschland nur im Zusammenschluss aller Parteien zu einer gemeinsamen Vaterlandspartei liege. Das ist Hitler nun gelungen.“

Da eine Straßenbenennung auch immer eine Ehrung des Namensgebers bedeutet, sollte jede Generation ihre eigene Ansicht darüber haben und entsprechende Schlussfolgerungen ziehen dürfen, wem diese Ehre gebührt und wem nicht. Hindenburg gehört nach neuen historischen Erkenntnissen nicht dazu.

Es ist wichtig, aus der Geschichte in jeder Form zu lernen. Dabei können politische Vorbilder helfen. Hindenburg steht persönlich und unmittelbar im Verhängnis historischer Entscheidungen, die zu unermesslichem Leid und Elend geführt haben. Er kann kein politisches Vorbild sein. Ihm gebührt keine öffentliche Ehrung. Die Hindenburg-Straße ist deshalb um zu benennen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass nach einer Umbenennung der Hindenburg-Straße Hindenburg auch die Ehrenbürgerwürde aberkannt werden muss.