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Blut muss fließen …Undercover bei Neonazi-Rockkonzerten. Gelungene und gut besuchte Filmveranstaltung am 17.10. 2013

„Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ ist ein Dokumentarfilm und Buch über das konspirative Milieu von Rechtsrock-Konzerten. Der Film basiert auf einer neunjährigen verdeckten Filmrecherche des Journalisten Thomas Kuban auf Nazi-Konzerten, die die extreme Gewaltbereitschaft, Rassismus, Antisemitismus und wiederholte Volksverhetzung darstellt.  Der Film selbst geht auf die Konzertszene, deren Hintergründe und das öffentliche und politische Bild ein. Viele Konzerte werden durch das verbotene Netzwerk „Blood and Honour“, Division 28, aber auch der NPD und deren Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten organisiert, bei welchen es zum Teil zu Straftaten, meist Volksverhetzung, kommt. Die verdeckten Konzertmitschnitte sind der Hauptteil des Films. Aus der Perspektive einer Knopflochkamera werden Konzerte mit hauptsächlich von zu Gewalt aufrufenden Texten gezeigt. Auch das Publikum skandiert die Texte mit und unterstützt seinen Ausdruck durch Zeigen des verbotenen Hitlergrußes.

Als Rahmenhandlung werden die verdeckten Dreharbeiten und gesellschaftlichen und politischen Hintergründe dokumentiert. Der Film kritisiert auch Sicherheitsbehörden, die selten einschreiten, und politische Relativierung von Rechtsrock, stellt aber ebenso Bürgerinitiativen vor, die sich erfolgreich gegen Rechtsrock gewehrt haben.

„Blut muss fließen“ wurde privat vorfinanziert und von keiner Filmförderung oder Fernsehanstalt unterstützt. Der Film wurde auf der Berlinale 2012 gezeigt und erhielt den 2. Preis des Alternativen Medienpreis 2012.

Nazirockkonzerte in OWL

Auch in Ostwestfalen-Lippe haben in den letzten Jahren immer wieder Nazirockkonzerte statt gefunden, die teilweise nicht nur von der Polizei nicht aufgelöst wurden, sondern auch noch aktiv beschützt wurden wie in Lemgo. Und das, obwohl klar ist, dass dort nicht nur Antisemitismus und Rassismus verbreitet wird, sondern immer wieder auch weitere strafbare Handlungen wie Volksverhetzung und Hitlergrüße festgestellt werden müssen. So hatte die Bremer Polizei ein Konzert der Band, die in Lemgo spielte, aus diesen Gründen schon mehrfach verboten! Die Lokalpresse berichtet am 3.10.2013 von einem abgesagten Nazikonzert im Kreis Paderborn!